Was sind Hormone – und warum betreffen sie auch die Haut?


Hormone sind Botenstoffe – winzig klein, aber enorm wirkungsvoll. Sie steuern fast alles in deinem Körper: Energie, Stimmung, Schlaf, Verdauung, Fruchtbarkeit – und auch die Gesundheit deiner Haut. Hormone wie Östrogen, Progesteron, Testosteron oder Cortisol geben Signale an Zellen, wann sie wachsen, wie viel Fett sie produzieren, wie durchlässig deine Haut ist und wie stark sie auf Reize reagiert.
Weniger bekannt, aber wissenschaftlich belegt: Auch die Haut selbst ist hormonaktiv. Sie besitzt Hormonrezeptoren, kann Botenstoffe aufnehmen – und teilweise sogar selbst bilden. Das macht sie nicht nur zum Spiegel deiner inneren Balance, sondern zu einem echten Mitspieler im Hormonsystem.
Kurz gesagt: Was in deinem Körper hormonell passiert, zeigt sich auf deiner Haut. Und umgekehrt kann auch deine tägliche Pflege – also das, was du deiner Haut gibst – Signale nach innen senden.
 

Wie spürst du hormonelle Veränderungen auf deiner Haut?

Die meisten Frauen erleben es früher oder später: Die Haut verändert sich – ohne dass du deine Routine geändert hast. Sie wird plötzlich trockener, empfindlicher, fahl oder neigt zu Unreinheiten, die du von dir gar nicht kennst.

  • In der Pubertät zeigt sich das durch vermehrte Talgproduktion und Unreinheiten – typischerweise hormonell gesteuert.
  • In der Schwangerschaft kann die Haut besonders strahlen – oder empfindlich reagieren.
  • Und in den Wechseljahren nehmen Östrogenspiegel ab – die Haut wird dünner, verliert an Feuchtigkeit und Elastizität.
  • Auch Zyklusphasen beeinflussen die Haut – oft durch veränderte Porengröße, Spannungsgefühl oder Unreinheiten kurz vor der Menstruation.

Stress ist ein zusätzlicher Faktor: Das Stresshormon Cortisol kann Entzündungsprozesse in der Haut fördern und die Regeneration stören. Die Folge: Rötungen, Reizungen oder ein unruhiger Teint.

Diese Hautveränderungen sind keine Fehler deines Körpers – sondern klare Signale deines Hormonsystems. Deine Haut hört mit. Und sie spricht mit.

 

 

Bin ich im hormonellen Gleichgewicht?

Diese Anzeichen deuten auf Veränderungen hin – auch wenn du sie nicht direkt als „hormonell“ erkennst.

Hinweis: Diese Hinweise ersetzen keine medizinische Diagnose. Bei gesundheitlichen Beschwerden wende dich bitte an eine medizinische Fachperson.

Hormonelle Veränderungen passieren oft schleichend – und werden nicht immer sofort als solche erkannt. Viele Frauen erleben Symptome, die zunächst wie „Zufälle“ erscheinen – dabei können sie mit einem sensiblen Hormonsystem zusammenhängen.

Typische Hinweise, die auf ein hormonelles Ungleichgewicht hindeuten können, sind:

  • Zyklusunregelmäßigkeiten, PMS, stärkere oder ausbleibende Blutung
  • Hautveränderungen wie Trockenheit, Akne, Rötungen oder Spannungsgefühle
  • Haarausfall oder vermehrter Haarwuchs (z. B. Kinn, Oberlippe)
  • Müdigkeit, Schlafprobleme, innere Unruhe
  • Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit oder depressive Verstimmungen
  • Hitzewallungen, Nachtschweiß
  • Geringere Libido oder verändertes Körpergefühl
  • Gewichtszunahme trotz gleichbleibender Ernährung
  • Verdauungsbeschwerden, Blähbauch, Völlegefühl
  • Konzentrationsschwierigkeiten oder „Nebel im Kopf“ („brain fog“)
  • Kälteempfindlichkeit oder übermäßiges Schwitzen
  • Zyklisch auftretende Kopfschmerzen
  • Unerfüllter Kinderwunsch oder eingeschränkte Fruchtbarkeit

     

Diese Signale bedeuten nicht automatisch, dass etwas nicht stimmt. Aber sie zeigen: Dein Körper reagiert. Und manchmal lohnt es sich, nicht nur die Ernährung oder den Schlaf zu hinterfragen – sondern auch die tägliche Pflege, die durch die Haut mit deinem Innersten in Berührung kommt.

 

Wie beeinflussen Kosmetikprodukte dein Hormonsystem?

Die Haut ist durchlässig. Sie schützt – aber sie nimmt auch auf. Und genau hier beginnt ein oft unterschätztes Thema: bestimmte Inhaltsstoffe in Kosmetikprodukten können hormonähnlich wirken. Diese Stoffe nennt man endokrine Disruptoren – also Substanzen, die das Hormonsystem stören oder imitieren können.

Beispiele:

  • Parabene (z. B. Methylparaben, Propylparaben) – in vielen Cremes und Lotionen als Konservierung verwendet. Sie stehen im Verdacht, im Körper östrogenähnlich zu wirken.
  • Benzophenon-3 (Oxybenzon) – ein UV-Filter in Sonnenschutz und Tagespflege, der laut Studienlage hormonell aktiv sein kann.
  • Synthetische Duftstoffe – enthalten oft Moschusverbindungen oder Phthalate, die hormonaktive Eigenschaften aufweisen können.
  • BHT/BHA – Antioxidantien zur Haltbarmachung, in der wissenschaftlichen Diskussion hinsichtlich ihrer endokrinen Wirkung.

Diese Stoffe gelangen über die Haut in den Körper.


Die EU regelt sie derzeit in Bezug auf Konzentration – nicht jedoch systematisch in Bezug auf hormonelle Gesamtwirkung oder Kombinationseffekte. Und genau hier liegt das Problem: Viele wissenschaftliche Stimmen – darunter führende Endokrinologen – warnen: Bei hormonwirksamen Substanzen ist nicht die Dosis allein entscheidend.

Im Gegensatz zu klassischen Schadstoffen wirken sogenannte endokrine Disruptoren oft schon in sehr kleinen Mengen– und das nicht-linear. Das bedeutet: Eine geringe Konzentration kann biologisch aktiver sein als eine hohe.
Besonders in sensiblen Phasen wie Schwangerschaft, Pubertät oder Wechseljahren kann der Körper extrem empfindlich auf hormonaktive Stoffe reagieren.

Auch die Kombination vieler Einzelstoffe in Alltagsprodukten – der sogenannte Cocktail-Effekt – ist bisher nicht ausreichend erforscht oder reguliert, obwohl sie nachweislich Risiken erhöhen kann.

Deshalb fordern viele Wissenschaftler:
Endokrine Disruptoren sollten unabhängig von ihrer Konzentration grundsätzlich nicht in Kosmetik vorkommen.

Quellen u. a.:

  • Endocrine Society Scientific Statements 2015 & 2020
  • WHO/UNEP Bericht: State of the Science of Endocrine Disrupting Chemicals (2013)
  • HEAL (Health and Environment Alliance) Policy Briefs
  • Theo Colborn, Linda Birnbaum: Pionierarbeiten zur nicht-monotonen Dosis-Wirkungs-Beziehung
  • SCCS Meinungen zu spezifischen Stoffen (z. B. Benzophenon-3, Parabene)

Wir stimmen zu: Wo es Unsicherheit gibt, sollte Transparenz und Vorsicht gelten – nicht blinder Vertrauensvorschuss.

 

Was bedeutet hormonfreundliche Pflege – und worauf solltest du achten?

„Hormonfreundlich“ heißt: Pflege, die dein inneres Gleichgewicht nicht stört. Produkte, die das sensible Zusammenspiel deiner Botenstoffe nicht aus dem Takt bringen, sondern respektieren.

 

✅  Worauf du achten kannst:

  • Deklarierte Naturstoffe ohne bekannte hormonaktive Wirkung gemäß aktueller Studienlage
  • Wasserfreie Formulierungen – benötigen keine klassischen Konservierungsstoffe
  • Produkte mit vollständigen, verständlichen Inhaltsstofflisten
  • pH-bewusste Pflege, um Hautbarriere und Mikrobiom zu unterstützen

Denn wenn die Hautbarriere stabil ist, schützt sie dich auch besser vor unerwünschten Stoffen.
Hormonfreundliche Pflege beginnt nicht erst im Inneren – sondern auf deiner Haut.

 

🔎 Was sagt die EU dazu?

Die aktuelle EU-Kosmetikverordnung (EG Nr. 1223/2009) enthält keinen eigenen Abschnitt oder Anhang, der Stoffe ausschließlich aufgrund ihrer hormonwirksamen (endokrinen) Eigenschaften regelt oder verbietet.

Stattdessen gelten derzeit folgende Mechanismen:

  1. Allgemeiner Gesundheitsbezug (Art. 3 & 10 Kosmetik-VO):
    Kosmetische Mittel dürfen die menschliche Gesundheit bei normaler oder vorhersehbarer Anwendung nicht schädigen. Hersteller sind verpflichtet, eine Sicherheitsbewertung vorzunehmen – hormonaktive Eigenschaften müssen berücksichtigt werden, führen aber nicht automatisch zum Verbot.
  2. Einzelfallregelungen im Anhang II (verbotene Stoffe):
    Einige Substanzen, die als hormonaktiv gelten – wie Dibutylphthalat oder Isobutylparaben – sind zwar verboten, jedoch nicht explizit wegen ihrer hormonellen Wirkung, sondern z. B. wegen Reproduktionstoxizität oder als CMR-Stoffe.
  3. Bewertung durch das SCCS:
    Die Scientific Committee on Consumer Safety (SCCS) bewertet potenziell hormonaktive Stoffe. Die Ergebnisse dieser Gutachten sind nicht automatisch rechtsverbindlich, fließen aber in spätere Regulierungsentscheidungen ein.

Eine offizielle Kategorie „endokriner Disruptor“ gibt es im Kosmetikrecht bisher nicht.
Die EU arbeitet derzeit daran, solche Stoffe künftig klarer zu identifizieren und systematischer zu regulieren.

 

🧭 Unser Standpunkt:

Laut EU-Recht ist es nicht erlaubt, synthetische Inhaltsstoffe pauschal zu diskreditieren. Und das tun wir nicht. Aber: Wir sehen auch wenig Anlass, diesen Stoffen einen Vertrauensvorschuss zu geben – insbesondere wenn man sich vor Augen hält, wie lange bedenkliche Substanzen im Umlauf sind, bevor sie offiziell als gesundheitsschädlich eingestuft werden.

Einige Beispiele:

StoffgruppeEinsatz in KosmetikaGesundheitliche Bedenken
Langkettige Parabene (z. B. Isopropyl-, Isobutyl-, Phenylparaben)seit ca. 50 JahrenEndokrine Effekte, Reproduktionstoxizität (CMR 2)
Propyl- & Butylparabeneseit über 70 JahrenEndokrine Aktivität, Reproduktionstoxizität
Bisphenol A (BPA)selten absichtlich formuliert; oft durch VerpackungseintragReproduktionstoxizität 1B, bestätigterendokriner Disruptor
Niedermolekulare Phthalate (DEHP, DBP, DIBP etc.)vor allem 1960er–2000er, z. B. in Haarspray & NagellackReproduktionstoxizität 1B, Endokrindisruption

Diese Stoffe wurden über Jahrzehnte bedenkenlos eingesetzt – und ihre hormonellen Wirkungen kamen oft erst spät ans Licht.
Deshalb glauben wir: Vertrauen sollte verdient sein – nicht erwartet werden.

Fourth Era geht konsequent den anderen Weg:
Formulierungen ohne bekannte hormonbedenkliche Stoffe. Ohne Wasser. Ohne Konservierer. Ohne Vertrauenslücken.

 

 

Fazit:

Schönheit beginnt nicht nur auf der Haut – sondern in deinem System. In deinem Gleichgewicht. Und in der täglichen Entscheidung, was du dir zumutest – oder eben nicht.

Fourth Era hilft dir, Produkte zu wählen, die mit deinem Körper arbeiten – nicht gegen ihn.
Die nicht stören. Sondern stärken.
Die das Wichtigste respektieren: Dein Gefühl für dich selbst.

Fourth Era.
Hormonfreundlich formuliert.
Für Pflege, die dich nicht verändert – sondern begleitet.

 

🔒 Rechtlicher Hinweis:

Dieser Artikel dient der allgemeinen Information zur hormonbewussten Hautpflege und ersetzt keine medizinische oder therapeutische Beratung. Die Aussagen beruhen auf aktueller Studienlage und formulierungstechnischen Standards im Einklang mit der EU-Kosmetikverordnung.